Börsenprofis nutzen längst die Einstiegskurse

Laut aktuellen Zahlen des Branchenverbands BVI haben sich institutionelle Anleger von den Corona-bedingten Kurseinbrüchen an den Kapitalmärkten nicht abschrecken lassen – im Gegenteil: Offene Spezialfonds erzielten ihr bestes erstes Quartal seit fünf Jahren.

Der weltweite Lockdown der Wirtschaft führte an den internationalen Börsen zu heftigen Kursrückgängen. Doch während sich viele Privatanleger von den Börsen verabschiedet haben, nutzten professionelle Investoren die Einstiegskurse zu Neuengagements, wie aus den aktuellen Zahlen des Fondsverbands BVI zum ersten Quartal hervorgeht.

Insgesamt sammelten die Investmentgesellschaften in den ersten drei Monaten netto rund 24,1 Milliarden Euro an neuem Kapital ein. Ein Jahr zuvor hatten die Zuflüsse noch bei 23,1 Milliarden Euro gelegen. Zurückzuführen ist das sehr gute Neugeschäft ausschließlich auf die Mittelzuflüsse von offenen Spezialfonds in Höhe von 32,7 Milliarden Euro – ihr bestes erstes Quartal seit 2015.

Im Gegensatz zur Kauffreudigkeit institutioneller Anleger wie Versicherungen oder Versorgungswerken, die in offene Spezialfonds investieren, waren Privatanleger im ersten Quartal auf der Verkäuferseite zu finden. Per Saldo verzeichneten offenen Publikumsfonds Netto-Mittelabflüsse in Höhe von 13,9 Milliarden Euro.

Hier zogen Privatanleger – bedingt durch die verheerende Entwicklung an den Börsen – vor allem aus Aktienfonds 14 Milliarden Euro an Kundengelder ab. Noch im Januar und Februar flossen dieser Anlagegattung rund neun Milliarden neue Gelder zu. Zu den Gewinnern im ersten Quartal gehörten dagegen die offenen Immobilienfonds, die mit 3,9 Milliarden Euro ihr absatzstärkstes Quartal seit dem zweiten Quartal 2003 erzielten.