Die Deutschen sind und bleiben Sparweltmeister. Aktuell liegt die Netto-Sparquote bei 10,9 Prozent – so hoch, wie während der Finanzkrise 2008. Doch trotz der anhaltenden Minizinsen sparen die Bundesbürger nach wie vor falsch.
Der größte Teil der Rücklagen deutscher Haushalte versauert auf kaum bis nicht verzinsten Spar- und Tagesgeldkonten. Unter Berücksichtigung der Inflation erzielen die Deutschen damit Negativzinsen und verlieren Jahr für Jahr Geld.
Die Deutsche Bank hat ausgerechnet, wie hoch diese Verluste tatsächlich ausfallen: Negativzinsen auf Bargeld und Einlagen kosteten die Deutschen im vergangenen Jahr pro Person real rund 150 Euro. Ein typischer deutscher Haushalt verlor durch die Niedrigzinspolitik – einschließlich Ansprüchen gegenüber Versicherern – in Summe sogar rund 540 Euro.
Hauptgründe für dieses unzeitgemäße Sparverhalten: schnelle Verfügbarkeit des Geldes, schlicht Gewohnheit – aber auch Unwissenheit. Dies ergab eine repräsentative Online-Umfrage unter 1.000 Verbrauchern der Finanzaufsicht BaFin.
So investieren 74 Prozent der Befragten weder in Aktien- noch in Renten- oder Mischfonds. Gut die Hälfte dieser Fondsverweigerer gab an, dass sie sich mit diesen Anlageinstrumenten nicht auskennen oder dass sie zu kompliziert und unverständlich sind.
Immerhin rund ein Viertel der von der BaFin Befragten gab an, dass sie aufgrund der niedrigen Sparzinsen ihr Geld künftig langfristiger anlegen wollen, um dadurch höhere Renditen zu erzielen. Gerade jetzt, bei den reduzierten Kursen an den Kapitalmärkten, lohnt es sich, mit einem Fonds-Sparplan zu beginnen.