Viele Banken locken mit gebührenfreien Girokonten. Das böse Erwachen kommt oft erst, wenn der Kontostand ins Minus rutscht: Bis zu 15 Prozent Dispozins zahlen Bankkunden noch immer für die Kontoüberziehung, obwohl Kreditinstitute selbst heute fast zum Nulltarif an frisches Geld kommen. Kundenfreundliche Banken verlangen mittlerweile weniger als 10 Prozent Zinsen für die Überziehung des Girokontos. Wer ein kostengünstiges Konto braucht, sollte also nicht nur die Gebühren vergleichen, sondern auch auf günstige Dispozinsen achten.
Fachleute empfehlen ohnehin, bei nötigen Anschaffungen besser einen Ratenkredit aufzunehmen, statt sein Girokonto teuer zu überziehen. Das Modell ist einfach: Man erhält die gewünschte Summe sofort, die Rückzahlung erfolgt dann in festen Monatsraten, bis das Darlehen getilgt ist. Besondere Sicherheiten sind nur bei höheren Kreditsummen erforderlich. Ratenkredite gibt es mit einer Laufzeit bis zu 96 Monaten, Darlehen über 5.000 Euro mit 24 Monaten Laufzeit werden schon ab rund 4 Prozent Effektivzins angeboten. Rund 400 Euro jährlich spart man beispielsweise bei einem Dispozins von 12 Prozent, wenn man 5.000 Euro Überziehungsschulden in einen Ratenkredit zu 4 Prozent Zinsen umwandelt. Wichtig zu wissen: Der Effektivzins muss im Kreditvertrag angegeben sein, damit man als Verbraucher leichter vergleichen kann.
Viele Anbieter staffeln den Kreditzins nach Bonität und Beruf des Kunden. Manche Ratenkredite werden nur für bestimmte Verwendungszwecke gewährt, zum Beispiel für den Kauf eines Neuwagens. Empfehlenswert sind Abrufkredite, die genauso flexibel sind wie der Dispo des Girokontos, aber nur die Zinsen eines günstigen Ratenkredites kosten. Experten-Tipp: Auch für Sparbücher gibt es zurzeit nur Mini-Zinsen von einem Prozent oder weniger. Wer Geld braucht und über ein zinsschwaches Sparguthaben verfügt, sollte es besser auflösen, anstatt sein Girokonto zu überziehen und dafür teure Dispo-Zinsen zu bezahlen.
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